Freitag, 8. Februar 2013

Mit Heino gegen das Establishment

Hipster und Musikkritiker (vermutlich größtenteils die Kombination aus beidem) feiern Heinos neue Platte "Mit freundlichen Grüßen" ab. Heino als selbstironischer, subversiver Held gegen das deutsche Pop-Establishment. Das kann ja nur schiefgehen.

Dabei scheinen auch die neuen Heino Fans die letzten Jahrzehnte Musikgeschichte in Deutschland verpasst zu haben. Um z.B. Die Ärzte dem Establishment zuzuordnen muss man schon arge Realitätsverleugnung betreiben (was dem durchschnittlich bekifften und bekoksten deutschen Musikredakteur gar nicht so schwer fallen dürfte).
Aber ein Heino, der diese Bands glaubwürdig persifliert, interpretiert - oder was auch immer? Haben da welche die letzten Jahrzehnte noch nie Heino gesehen, gehört oder gelesen?
Selbstironisch, subversiv und gegen das Establishment? Keine Dinge, für die Heino irgendwie steht oder jemals stand. Auch wenn er das krampfhaft versucht, Heino ist eben doch... Heino. Und so sind seine neuen Interviews jetzt eben auch nur entlarvend und peinlich.
Immerhin letzteres waren sie die letzten Jahre auch schon. (Einen besonders schlimmen Ausfall hatte er am 8.2.2013 beim Hamburger Lokalsender Alsterradio - Größere Sender hatten ihm wohl keine Zeit eingeräumt). Dabei sprachen schon die an sich bloßstellenden PR Versuche, die unter anderem in der Bild von einem "Rocker Krieg" fantasierten schon Bände über Intention und Absicht des Albums.

Der Titel des Albums "Mit Freundlichen Grüßen" ist trotz aller super-hippen Interpretationsversuche z.B. als "frechen Gruß an die Bands" einfach nur platt dem gleichnamigen Titel der Fantastischen Vier (Titel 10 auf Heinos CD) entliehen.

Meine Theorie? Heino wollte sich an einem echten Künstler orientieren und einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen in der Musiklandschaft vor seinem Ableben. So wie Johnny Cash mit seinen großartigen American Recordings.
Das scheiterte wohl an den Plänen seines Managements (noch ein bisschen Geld abschöpfen) die sich dann darauf aufbauend den "hippen Heino" ausgedacht haben.

Aber vor allem scheiterte das "Johnny Cash like Projekt" wohl eben einfach an einem. Heino.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen